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Oldtimer Restaurierung VW Bus T3 Teil 2

Oldtimer Restaurierung VW Bus T3 Teil 2

Fortsetzung der Oldtimer Restauration
in unserer Werkstatt

Direkt zu den Geschichten

Es geht weiter mit der Oldtimer Restaurierung des VW Bus T3. In unserem Beitrag über das „30 Jahre Bus-Abenteuer“ hatten wir ausführlich über das Oldtimer-Projekt berichtet. Damals, vor 7 Jahren, war der Bulli T3 komplett restauriert, mit neuen Ersatzteilen versorgt und instand gesetzt worden. In vielen Farbtests wurde damals die Originallackierung exakt getroffen und der grüne Farbton archiviert. Daher konnte unser Team aus Fachleuten für Oldtimer direkt und nahtlos an die Arbeiten von 2015 anschließen.

Lackierung des Oldtimers VW Bus T3 in der Meisterwerkstatt

Nachdem der restaurierte Bulli T3 Baujahr 1982 einige Jahre in Frankreich verbracht hatte, gab es dort einen kleinen Unfall mit einem Traktor. Zahlreiche Campingurlaube hatten ihre Spuren am einst blitzenden Lack hinterlassen und an der einen oder anderen Stelle gab es kleine Macken oder Kratzer. Zeit also für eine Neulackierung vom Fachmann. Unsere neuen Mitarbeitenden in der Autowerkstatt und Lackiererei staunten nicht schlecht über den Oldtimer. Zum einen war der Allgemeinzustand der Neulackierung von damals noch hervorragend, zum anderen kannte unser Team den raffinierten Innenausbau und dessen intelligente Anordnung noch nicht – doch mehr dazu später. Dank der Archivierung des Grüntons der 2015 vorgenommenen Lackierung konnte die exakte Farbe schnell und korrekt angemischt werden.

Pascal Schlemo Fahrzeugtechnik | Mitarbeiter bei der Erneuerung vom T3

Instandsetzung und Karosseriebau am Oldtimer T3

Obwohl der Zustand des VW T3 noch sehr gut war, mussten einige Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden. Zunächst wurde eine umfassende Inspektion mit Austausch der Flüssigkeiten durchgeführt. Hier und dort wurden einige Verschleißteile ausgetauscht oder kleine Stellen geschweißt – vor der Neulackierung musste alles fix und fertig sein, damit die folgenden Arbeiten professionell und zügig erledigt werden konnten. Mit den modernen Verfahren und unserem Know-how in der Meisterwerkstatt war das schnell erledigt. Die anstehende HU verlief dann erwartungsgemäß auch ohne Beanstandung.

Intelligenter Innenausbau des VW Bus T3 mit 1000 Liter Stauraum

Es gibt unzählige Varianten, einen VW Bus T3 selbst auszubauen. Jede Art und Weise hat ihre speziellen Vorzüge. Wir präsentieren Ihnen an dieser Stelle eine wirklich durchdachte und ausgesprochen komfortable Variante mit 6 Schlafplätzen, freier Sicht durch alle Fenster und einer mehr als Verdreifachung des Stauraums im Gegensatz zum Originalzustand. Der Innenausbau wurde 1982 vom Vater der Besitzer vorgenommen. Der Ingenieur und Berufsschullehrer hatte das handwerkliche Geschick und Know-how, alle Ausbauten selbst vorzunehmen. Bevor er damit begann, hatte er sich allerdings umfassende Gedanken über die Ansprüche und Wünsche seiner Familie gemacht. Was dabei herauskam ist nicht nur beachtlich, sondern auch von ausgesprochen hoher Qualität. Der VW Bus T3 wird heute noch im Ausbauzustand von damals intensiv von der Familie für Campingurlaube genutzt.

6 Schlafplätze im VW Bus T3

Klassischerweise wird beim Innenausbau für 4 Schlafplätze gesorgt. Das sind die beiden im Aufstelldach und eben 2 Stück im hinteren Teil des Busses. Bei dem grünen Bus war das auf dem Dach genauso. Allerdings wurden hinten durch geschickte Anordnung 3 Schlafplätze nebeneinander positioniert. Auf dem Foto ist gut zu erkennen, wie das möglich ist. Um noch einen weiteren Platz zum Schlafen bereitzustellen, entwickelte der Ingenieur eine Konstruktion aus Metallstangen, die im Fahrerbereich so installiert wurde, dass man noch eine Hängematte in Höhe der Fensterunterkanten aufhängen kann. Zugegeben, der Platz eignet sich nur für ein Kind. Aber für Familien mit Kindern war und ist diese Lösung ideal. Die Kleinen konnten nicht genug bekommen von diesem besonderen Schlafplatz im Fahrerbereich.

Küchenblock an durchdachter Position

Eins ist klar: Es ist kein kompletter Innenausbau ohne Küchenblock. Doch häufig ist die Position dessen nicht ideal. Im grünen VW Bus wurde der Küchenblock mit den beiden Gasflammen direkt hinter der Schiebetür auf der Beifahrerseite angebracht. Das hat zunächst einmal den Vorteil, dass der Dunst und die Gerüche beim Kochen ohne Umwege nach draußen gelangen können und sich die Wärme, die beim Erhitzen entsteht, nicht im Innenraum staut. Wer Reisen in heiße Länder mit dem Campingbus macht, der weiß, wovon die Rede ist. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass man den Küchenblock ganz problemlos auch von draußen bedienen kann. Dabei entfällt stetiges Aus- und Einsteigen. Im unteren Teil des Küchenblocks aus hochwertigem Sperrholz befinden sich zahlreiche Staumöglichkeiten.

Auch hinten freie Rundumsicht – und trotzdem mehr als 1000 Liter Stauraum

Beim Innenausbau wurde konsequent darauf geachtet, dass die Fenster im hinteren Bereich vollständig unverbaut bleiben. Wer auf langen Autofahrten hinten sitzt, sollte auch die Gelegenheit haben, aus dem Bulli heraus ungehindert in alle Richtungen schauen zu können. Wer schon mal auf einer langen Fahrt nicht nach draußen schauen konnte weiß, wie langweilig das sein kann. In Zeiten, in denen Smartphones oder Tablet-PCs noch nicht bekannt waren und Lesen auf einer wackeligen Fahrt mehr für Kopfschmerzen als Ablenkung sorgte, war das ein echter Unterhaltungswert.

Doch wie kommt der Oldtimer VW T3 auf die sagenhaften 1000 Liter Stauraum und mehr? In der Originalvariante hat das Modell gerade mal 300 Liter und viele Innenausbauten schaffen es trotz Verbauung der Fenster gerade mal auf 700 Liter. Auch hier hat sich der Ingenieur viele Gedanken gemacht. Zunächst sind die eingebauten Möbel sehr raffiniert mit Staufächern versehen. Kein Millimeter wurde verschenkt und auch an den Decken oder der Rückwand kann man auf den Fotos gut Fächer und Einschübe erkennen. Eine besondere Spezialität sind die Halterungen für Federbälle nebst dazugehörigen Schlägern. Ein wirklich genialer Einfall war das Austauschen der Verblendungen in den Seitenblechen des VW T3 Bullis. Die dünnen Verkleidungen aus dem pappeähnlichen Material mit dem Charme der Karosserie eines DDR Trabbis wurden komplett entfernt. Stattdessen wurde lackiertes und sehr hochwertiges Sperrholz mit Griffschlitzen verbaut. In diese Griffschlitze können nach Belieben weiche Dinge wie zum Beispiel Handtücher, Wäsche oder Plastiktüten verstaut werden. Dort passt eine Menge rein und es klappert nichts, wenn man alles richtig verstaut.

Kommen wir zum Handschuhfach, das seinem Namen im Originalzustand alle Ehre macht – denn mehr als ein paar Handschuhe passen dort nicht hinein. Beim Innenausbau des T3 wurde daher der Bereich über dem Handschuhfach vor der Windschutzscheibe kurzerhand aufgesägt. Die dahinter befindlichen Kabel und ähnliche Dinge wurden fachgerecht verstaut. Auf diese Weise entstand ein Stauraum mit beachtlichem Volumen.

Platz ist in der kleinsten Hütte – mit einem Campingtisch

Wo sitzt man am besten in einem Camper beim Essen oder Kartenspielen? Klar, an einem Tisch. Die meisten Ausbaukonstruktionen setzen auf die Idee eines Klapp- oder versenkbaren Tisches. Nicht so in dem grünen Bus. Um alle Vorteile aus dem Nutzungsverhalten zu ziehen, wurde der Innenraum nebst der intelligenten Anordnung der 3 Schlafplätze hinten so konstruiert, dass dort ein Campingtisch mit einklappbaren Beinen Platz findet. Der enorme Vorteil dieser Idee ist, dass der Tisch drinnen und draußen genutzt werden kann. Das spart Gepäck und macht diese Variante besonders flexibel. Doch wohin mit dem Tisch während der Fahrt oder wenn er nicht gebraucht wird? Die Lösung ist bestechend einfach: Im hinteren Teil wurden unter der Decke zwei Schienen mit gesicherten Schubfächern angebracht. Dort kann der Tisch einfach eingeschoben werden und verschwindet praktisch im oberen Bereich, ohne unten Platz wegzunehmen. Selbstverständlich kann der Tisch von innen und außen entnommen werden, was bei großer Zuladung extrem angenehm ist.

Pascal Schlemo Fahrzeugtechnik | VW Bus am Wasser zum Campen

Stories from the road

Seit Anfang der 80er-Jahre ist die Familie mit ihrem grünen VW Bus T3 unterwegs. Viele, teils sehr weit entfernte Gegenden Europas haben sie gesehen. Mit den mehr als 400.000 zurückgelegten Kilometern sind rund 10 Erdumrundungen zusammen gekommen. Auf diesen vielen Reisen wurden reichlich Abenteuer erlebt und so manche schwierige Situation gemeistert. Eine davon war nicht besonders schwierig, aber sehr originell:

Der Mann im Schrank – oder auch nicht

Viele Reisen mit dem VW Bus gingen in den Osten Europas, z.B. in die DDR, nach Ungarn oder die damalige Tschechoslowakei. Dabei musste die innerdeutsche Grenze passiert werden und die Familie musste die üblichen gründlichen Durchsuchungen und allerlei Schikanen durch die Grenzer über sich ergehen lassen. Damals war der Schmuggel von Produkten wie Kaffee, Zigaretten oder schlimmer noch „West-Drucksachen“ gang und gäbe und die Durchsuchungen des Busses ausgesprochen gründlich. Auch in die andere Richtung wurden strenge Kontrollen durchgeführt. Schließlich flüchteten damals immer wieder Menschen auf den abenteuerlichsten Wegen aus der DDR in den Westen. Gefunden wurde nie etwas im Bus. Bei einem der letzten Aufenthalte an der Grenze konnte der Vater und Fahrer des Busses es nicht lassen und zeigte einem der Grenzbeamten einen Schrank im Innenausbau des hinteren Teils, den er selbst gebaut hatte. Dort hätte ohne Probleme ein ausgewachsener Mann in zusammengekauerter Haltung hineingepasst. Der Grenzbeamte war wenig begeistert und wurde sich der eigenen Nachlässigkeit dieser offensichtlichen Fluchtmöglichkeit bitter bewusst. Ob es jemals eine Flucht in diesem Schrank über die Grenze gegeben haben mag, ist nicht bekannt – aber möglich wäre es gewesen.

Unterwegs mit dem Geheimdienst

Auf einer der weit entfernten Reisen nicht weit der östlichen Grenze der Türkei war die Familie Ende der 80er in einer einsamen Gegend unterwegs. In der staubigen Hitze waren nur wenige Autos auf der Straße. In einiger Entfernung kam plötzlich ein Baum in der Nähe der Straße ins Sichtfeld, unter dem eine Frau lag und ein Mann kniete. Der Mann wirkte verzweifelt, denn die Frau schien ernsthaft krank oder verletzt zu sein. Der Vater stoppte den Bus und erkundigte sich nach dem Zustand der Frau. Es stellte sich heraus, dass diese tatsächlich krank war und nicht aus eigener Kraft reisen konnte. Die beiden waren in dieser Einöde und Hitze gestrandet und kamen nicht weiter. Kurzentschlossen entschied die Familie, die beiden mitzunehmen. Der Mann und die Frau waren unendlich dankbar und konnten nun ihre Reise fortsetzen. Gemeinsam ging es mehrere Tage im Bus weiter Richtung Osten. Da die beiden Mitreisenden ein Zelt dabei hatten, gab es keine Schwierigkeiten bei den Übernachtungen. Die Stimmung und die Gesundheit der Frau wurden im Laufe der Zeit immer besser. Die ganze neu zusammengewürfelte Reisegruppe lernte sich kennen und man freundete sich an. Als die beiden alleine weiterreisen konnten, verabschiedeten sich alle freundschaftlich und es wurde ausgemacht, sich später zu besuchen. Es stellte sich heraus, dass der Mann ein hochrangiger Offizier eines israelischen Geheimdienstes war. Aus dieser Reise entstand tatsächlich eine Freundschaft mit anschließend mehreren Besuchen in beiden Ländern, die viele Jahre anhielt. Bei welchem Geheimdienst der Mann allerdings tätig war, blieb – wie könnte es auch anders sein bei seinem Beruf – sein Geheimnis.

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Pascal Schlemo Fahrzeugtechnik | Mitarbeiter am Lack vom T3

Kennen Sie den ersten Teil der Story vom "grünen Bus"?